Reise durch Namibia
Die Flucht aus dem nasskalten Deutschland nach Namibia
Uns steht ein straffes Programm in einem wunderschönen und abwechslungsreichen Land bevor.
Am 16.11.18 fliegen wir in der Gruppe mit 9 weiteren Reiseberatern mit Air Namibia direkt nach Windhoek. Die Temperaturen sind bei Ankunft in den Morgenstunden noch angenehm. Unser örtlicher Guide Frank erwartet uns am Flughafen, er wird uns in den bevorstehenden 7 Tagen begleiten – ein ganz netter Kerl mit unglaublichem Wissen über Land und Leute. Er beantwortet uns geduldig alle Fragen über Mensch und Tier in Namibia, über die Pflanzen und Wüsten und Gesteine. Er kennt unglaublich viele Lodges, d. h. er hat auch viele Tipps für uns Reiseberater bereit.
Wir machen unsere ersten Erfahrungen in einem namibischen Supermarkt – afrikanische Produkte aber auch viele viele deutsche Marken von den Naschereien bis zu Haushaltswaren, alles in deutsch angeschrieben – da geht das Einkaufen fix, man findet sich sehr schnell zurecht. Allerdings mit etwas Geduld an der Kasse, denn die Ruhe der Afrikaner ist beachtlich – und Guide Frank sagt: „Ihr dürft auf keinen Fall antreiben – sonst machen die noch langsamer …“
Von Windhoek nach Sossusvlei
Unser Ziel ist unsere Unterkunft Sossusvlei Desert Camp, das heißt aber noch ca. 5 Stunden Fahrt über ein Stück Teerstraße und dann Schotterpiste. Die Wüste naht, das sieht man schon, wenig Vegetation, viele Steine und es wird warm und wärmer.
Unterwegs schauen wir uns natürlich noch einige Lodges an und informieren uns vor Ort über die Möglichkeit von Aktivitäten. Alles in straffem Tempo, wir sind schließlich nicht zum Urlaubmachen in Namibia, sondern weil wir uns möglichst umfassend vor Ort informieren wollen. So wird das auch in den nächsten Tagen noch sein.
Wir erreichen die wunderschöne Lodge und genießen den Sonnenuntergang und ein einzigartiges Lichtspektakel beim Sundowner. Abendessen bekommen wir in der naheliegenden Sossusvlei Lodge – die Auswahl an Grillfleisch ist unglaublich: Oryx, Warzenschwein, Impala, Springbock, Strauß und und und…. Schon am ersten Tag haben wir uns in das wunderschöne Land verliebt!
Im Namib Naukluft Park
Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg – die Lodge liegt nur 5 km vom Eingangstor zum Sossusvlei. Wir fahren mit unserem Allrad-Toyota Landcruiser durch den Namib Naukluft Park, vorbei an den vielen berühmten Dünen. Wir genießen und schauen – fast rot erscheinen die Dünen in der Sonne. In der Nähe des Naras Vlei geht es dann zu Fuß weiter – Frank erklärt uns die Tierspuren und Pflanzen und allmählich wird es auch richtig heiß – 40 Grad erreicht das Thermometer. Wir treffen auf ein paar Oryx – jetzt heißt es still sein und beobachten. Zurück zum Fahrzeug und wir finden tatsächlich unter einem Baum ein schattiges Plätzchen für’s Picknick.
Auf dem Rückweg zu unserer Lodge noch ein kleiner Stopp im Sesriem Canyon – es hat dort sogar Wasser! – das kommt laut unserem Guide nur ca. alle 10 Jahre vor.
Swakopmund und eine Tour in die „lebende Wüste“
Nächste Station Swakopmund – Temperaturschock inklusive, 15-20 Grad, windig. Der deutsche Einfluss ist nicht zu übersehen: Sauerkraut mit Kassler steht auf der Speisekarte (wir entscheiden uns trotzdem für gegrilltes Wild aus Namibia). Auch in der recht überschaubaren Innenstadt kann man ohne Mühe die Kolonialzeit noch hautnah erleben.
Für den nächsten Tag haben wir uns zur Wüstentour mit Chris angemeldet. Ein unglaubliches Erlebnis. Chris buddelt im Sand und findet einen Gekko, er zeigt uns ein Chamäleon – von uns wäre sicher jeder daran vorbeigefahren und er gibt nicht auf, bis er uns endlich eine Schlange zeigen kann. Mitten in der Wüste und doch direkt am Meer, das macht die Tour so einzigartig.
Vorbei an der Spitzkoppe in das Erongo-Gebiet
Jetzt geht es wieder in die Wärme, und zwar in das Erongo-Gebiet. Auf dem Weg zu der wunderschönen Hohenstein Lodge machen wir einen Stopp bei den Buschmännern. Sie zeigen uns ihre Jagdtechnik und führen Tänze und Gesänge auf.
Das Erongogebirge bietet für jeden Hobbyfotografen unendliche Motive. Die Felsformationen sind sehr beeindruckend, ebenfalls die Jahrtausende alten Felszeichnungen. Den Sonnenuntergang auf der Lodge mit Blick zur Spitzkoppe werden wir nicht vergessen.
Auf Safari in den Etosha Nationalpark
Heute machen wir uns auf den Weg Richtung Etosha Nationalpark – ein wahres Wildtierparadies. Bei Ankunft in der schönen Taleni Etosha Village, die unweit vom Eingang in den Park liegt, empfangen uns schon Kudus auf unserer Terrasse.
Bei der Pirschfahrt am nächsten Tag hat unser Guide genau den richtigen Riecher – wir sehen unzählige Zepras, Impalas, Springböcke, einige Giraffen, Kudus, Gnus, eine große Herde Elefanten nimmt vor unseren Augen ihr mittägliches Bad, 2 Löwen und sogar ein Nashorn lassen sich kurz blicken.
Im Okonjima Naturreservat bei der AfriCat Foundation
Leider ist die Woche viel zu schnell vorbei. Auf dem Weg zum Flughafen machen wir noch einen Zwischenstopp im Okonjima Naturreservat, Heimat der AfriCat Foundation – eine non-profit Organisation mit dem Ziel, den Konflikt zwischen Mensch und Raubtier durch Bildung zu lösen. AfriCat ist auf einem guten Weg, durch viel Aufklärungsarbeit das richtige Bewusstsein und die Balance zwischen Natur und Mensch zu bewahren. Ein letzter Höhepunkt war dann noch ein Blick auf ein paar schlafende Geparden, die in diesem Naturreservat leben.
Leider wartet in Windhoek wieder das Flugzeug – aber der Afrikavirus hat uns infiziert – wir kommen wieder!