Ein Städtetrip nach Venedig lohnt sich immer – und in diesem Jahr erst recht. Die Stadt ist aufgrund der vielen Reisewarnungen und abgesagten Kreuzfahrten nicht mehr überfüllt, aber trotzdem lebendig, bunt und unbedingt sehenswert.
Wir machen uns früh auf und sind bereits mittags am Parkplatz Tronchetto am Eingang von Venedig. Der „People-Mover“ bringt uns für € 1,50 zum Piazzale Roma, und von dort erreichen wir in ein paar Gehminuten unser kleines nettes Hotel. Die zentrale Lage der Unterkunft genießen wir sehr, wir müssen keine großen Transfers auf uns nehmen und können alles fußläufig erreichen.
Unsere erste Erkundungstour starten wir gleich zu Fuß. Durch viele kleine Gässchen und über noch mehr Brücken erreichen wir nach ca. 20 Minuten unser erstes Ziel: Wir stehen an der Rialto-Brücke und am Canal Grande. Man könnte stundenlang den Menschen, Schiffen, Gondeln und dem Treiben zusehen.
Jetzt aber weiter Richtung Markusplatz: Der erste Anblick der Basilica San Marco, Palazzo Ducale und Co. beeindrucken uns sehr. Wir lassen das überschaubare Treiben auf dem Marktplatz auf uns wirken, genießen die Livemusik auf den Terrassen der Cafés und schlendern am Ufer entlang Richtung Seufzerbrücke.
Weiter geht es durch das Stadtviertel Castello, ein altes Arbeiterviertel. Dort haben sich bis heute viele kreative Werkstätten niedergelassen.
Am Torri dell‘ Arsenale finden wir eine sehr gemütliche Pizzeria- absolut empfehlenswert!
Am nächsten Tag geht es gleich morgens zum Mercato di Rialto – der große Fisch- und Gemüsemarkt in Venedig. Am liebsten würden wir bei diesem schönen Angebot einen Großeinkauf starten… Ein paar haltbare Kleinigkeiten passen in den Rucksack, die frischen Feigen essen wir gleich und weiter geht es zum Schiffsanleger Fondamenta Nuove. Von dort aus wollen wir mit dem Fährschiff die Inseln Murano und Burano erreichen. Murano ist seit Jahrhunderten bekannt für die Glasherstellung. Hier kann man in den Glasfabriken den Glasbläsern zusehen und natürlich in unzähligen Souvenirläden Schmuck, Schalen und Vasen kaufen.
Die Insel Burano hat es uns ganz besonders angetan, an den farbenfrohen Fischerhäuser kann man sich nicht sattsehen. Bekannt ist Burano auch für ein ganz besonderes Kunsthandwerk, die Burano-Spitze wird noch von wenigen Spitzenstickerinnen in Handarbeit hergestellt – man könnte sich mit wunderschönen und feinen Spitzendecken und vielem mehr eindecken.
Nachdem unser Fährticket auch für den Canal Grande gültig war, nutzen wir am Abend noch die Gelegenheit und fahren bei Dunkelheit an den unzähligen Palästen und wunderschönen Villen den Kanal entlang – ein absoluter Höhepunkt unseres Aufenthalts.
Am nächsten Tag schlendern wir noch durch das Handwerksviertel, vorbei an der letzten Gondelwerft von Venedig zu einem Paradies für Bücherfreunde. In der Libreria Acqua Alta stapeln sich neue und alte Bücher, sogar die durch Hochwasser beschädigten Bücher sind zu einer Treppe aufgestapelt und ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher.
Ein Abstecher führt uns noch zum Il Ghetto – dem jüdischen Viertel, in dem seit dem 14. Jahrhundert Juden unter zahlreichen Auflagen lebten. Dort entstand das erste Ghetto der Welt.
Venedig ist wunderschön und bekanntlich nicht ganz billig – wenn man etwas abseits der Hotspots einkehrt, sind die Preise aber moderat. Am Markusplatz kostet der Espresso € 6,50, ein paar Seitengassen weiter € 1,50. Führungen im Markusdom oder Dogenpalast und auch der Eintritt in den Campanile sollten unbedingt vorab reserviert werden, die Warteschlangen sind lang.
Viele Museen, Kirchen und Paläste könnten noch besichtigt werden. Dafür sind aber 3 Tage zu kurz, deshalb:
AUF WIEDERSEHEN VENEDIG – wir kommen wieder!